Niedrige Wasserstände sind, genau wie Hochwasser, natürliche, selbstverständliche Ereignisse, die unvermeidbar sind. Neben einer geringeren Stromproduktion der Wasserkraftwerke, sind Einschränkungen der Schifffahrt eine ernstzunehmende Folge von Niedrigwasserereignissen. Zudem ist auch das Ökosystem betroffen, da Niedrigwasser nicht selten mit hohen Temperaturen verbunden ist, die zu einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Fluss führen. Seit der Rheinministerkonferenz 2013 widmen die Rheinanliegerstaaten dem Thema Niedrigwasser große Aufmerksamkeit. Das Programm „Rhein 2040“ zielt darauf ab, negative Auswirkungen von Niedrigwasser im Einzugsgebiet abzumildern.
Die IKSR (Expertengruppe Niedrigwasser) erstellt Analysen vorheriger Niedrigwasserereignisse (siehe z. B. die Berichte zu den Extremniedrigwasserereignisse 2018 und 2022 oder zum Niedrigwasser 2011) und untersucht ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Nutzungen des Rheins sowie durchgeführte Maßnahmen. Die Gruppe befasst sich auch mit zukünftigen Veränderungen der Wasserverfügbarkeit (siehe Informationen zum Klimawandel).
2017 fand in Basel das internationale Symposium „Low flows in the Rhine catchment“ (Niedrigwasser im Rheineinzugsgebiet), das sich mit diesem Thema vertieft auseinandergesetzt hat, statt. 2018 hat die IKSR eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Niedrigwasserverhältnisse am Rhein erstellt und veröffentlicht (siehe Bericht 248 und Zusammenfassung).
Mit dem einheitlichen rheinweiten IKSR-Niedrigwassermonitoring können aktuelle Niedrigwasserereignisse direkt vergleichend eingeordnet und mögliche Veränderungen im Niedrigwasserabflussgeschehen detektiert werden. Das Niedrigwassermonitoring ist hier in Form einer kompletten Einzugsgebietskarte des Rheins mit Angabe der Rheinpegel abrufbar (siehe auch Bericht 261).