Der Hochwasservorhersagedienst Rhein-Saar (Service de Prévention des Crues Rhin-Sarre - SPC Rhein Saar) wurde 2005 innerhalb des Service de la Navigation de Strasbourg (SNS) gegründet. Heute gehört er zur Direction Régionale de l’Environnement, de l’Aménagement et du Logement (DREAL) Grand-Est (Regionaldirektion für Umwelt, Raumordnung und Wohnungsbau der Region Grand-Est). Zum Kompetenzbereich des SPC Rhein-Saar gehören die Einzugsgebiete der Saar (französischer Teil), die elsässischen Rhein-Nebenflüsse (Ill und Nebenflüsse, Moder) und der zwischen Basel und Lauterburg die Grenze bildende Rhein.
Im Rahmen des nationalen Instruments „vigilance crue" veröffentlicht der SPC Rhein-Saar mindestens zweimal täglich (bei Bedarf auch häufiger) ein Vorhersagebulletin. Diese Bulletins werden von dem Service Central d’Hydrométéorologie et d’Appui à la Prévision des Inondations (SCHAPI) jeweils um 10.00 Uhr und 16.00 Uhr auf der Website Vigicrues (www.vigicrues.gouv.fr) veröffentlicht.
Die Vorhersagebulletins zeigen durch einen Farbcode für jeden Streckenabschnitt des Fließgewässers je nach Schwere des vorhergesagten oder laufenden Hochwassers den Grad der Wachsamkeit an. Bei diesem Farbcode bedeutet: Grün (keine Wachsamkeit erforderlich), gelb (Hochwassergefahr, jedoch ohne erhebliche Schäden), orange (Hochwassergefahr mit bedeutenden Auswirkungen auf das öffentliche Leben und die Sicherheit von Gütern und Personen) und rot (Gefahr erheblichen Hochwassers, direkte und allgemeine Gefährdung der Sicherheit von Gütern und Personen). Somit können die öffentliche Hand und Risikomanagement-Akteure verschiedene Maßnahmen auslösen.
Von der Website www.vigicrues.gouv.fr kann man auch die Wasserstände an den Messstationen des überwachten Gewässernetzes in Echtzeit abrufen (siehe hier).
Zur Erstellung der Vorhersagen liefern Météo France und Deutscher Wetterdienst (DWD) dem SPC Rhein-Saar Wettervorhersagen. Dieser wertet ebenfalls die Daten eines Messstellennetzes und von Niederschlagsmessstationen im eigenen Bereich aus, welche um Daten deutscher Stationen (Rhein und Blies/Saar) ergänzt werden. Auf der Grundlage dieser Eingangsdaten werden die Vorhersagen des SPC Rhein-Saar aufgrund verschiedener konzeptueller (GR) und physischer (Larsim) Modelle erstellt, welche an zahlreichen Vorhersagestationen in den elsässischen Nebenflüssen des Rheins und an der Saar betrieben werden. In Bezug auf Überwachung und Vorhersage von Hochwasser am Rhein nutzt das SPC Rhein-Saar in erster Linie die von den Hochwasservorhersagezentralen (HVZ) in Baden-Württemberg, dem schweizerischen Bundesamt für Umwelt (BAFU) gelieferten Vorhersagen, wie auch verschiedene Vorhersagen von Electricité de France (EDF).
Bemerkung: Der französische Teil des Maas- und des Moseleinzugsgebiets fallen in den Kompetenzbereich des Hochwasservorhersagedienstes Maas-Mosel (Service de Prévision des Crues Meuse Moselle -SPC Maas Mosel), der ebenfalls Teil der DREAL Grand-Est ist.
Kontakt: spc.rhin-sarre@developpement-durable.gouv.fr
Detaillierte Angaben gibt es unter: www.vigicrues.gouv.fr