Ein Biotopverbund besteht aus Kerngebieten, die als eine Art Reservoir dienen, aus denen Pflanzen und Tiere neue Lebensräume besiedeln können und aus Verbundstrukturen (=Trittsteinbiotope oder Wanderkorridore).
Ziel des IKSR-Programms „Rhein 2040“ ist es, rheintypische Habitate zu erhalten, schützen oder wiederherzustellen und den Biotopverbund am Rhein aufgrund der Ausweitung von Kerngebieten und der Vernetzung geeigneter ausreichend großer Trittsteinbiotope wesentlich zu verbessern.
Die Erhaltung, die Ausweitung und die Wiederherstellung der Vielfalt aquatischer, semiaquatischer und damit verbundener terrestrischer Lebensräume erhöht die Biodiversität des Ökosystems und macht es resilienter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.
Grundlage für die Aktivitäten in Bezug auf den Biotopverbund ist das Konzept des „Biotopverbundes am Rhein“ (2006). Der Hauptstrom bildet dabei die wichtigste verbindende Hauptachse für das gesamte Einzugsgebiet und Ökosystem. Das Konzept formuliert konkrete Entwicklungsziele für unterschiedliche Rheinabschnitte, setzt klare räumliche Schwerpunkte, gibt Handlungsanweisungen zur Wiederverknüpfung der acht verschiedenen Biotoptypen und zeigt für den Gesamtrhein den Handlungsbedarf für die Herstellung eines großräumigen Biotopverbundes auf. Das Konzept dient gleichermaßen dem Gewässer-, Natur- und Hochwasserschutz.
Erstmals wurde 2020 der Ist-Zustand des Biotopverbunds entlang des Rheins vorwiegend mithilfe digitaler Fernerkundung flächendeckend erfasst (IKSR-Fachbericht Nr. 284). Die verschiedenen Biotoptypengruppen konnten für den größten Teil der Rheinaue basierend auf Satellitendaten aus dem europäischen Copernicus-Programm klassifiziert werden. Die Methodik erlaubt es, zukünftig in regelmäßigeren Abständen flächendeckende Erfolgskontrollen des Biotopverbunds für manche BTG teilautomatisiert und kosteneffizienter durchzuführen.
Den ökologischen Verbund Quelle-Bach-Fluss-Bett-Aue- Grundwasser wiederher- zustellen sowie Quer- und Längsverbauungen zu beseitigen, nennt man Renaturierung oder Rückbau von Fließgewässern.
Sie fördert gleichzeitig den Wasserrückhalt, was auch im Sinne der Hochwasservorsorge ist.