Charakteristisch für die Östrogene (weibliche Hormone) ist, dass sie zu Veränderungen des Verhaltens bis hin zu Entwicklungsstörungen, Geschlechtsumwandlungen und Unfruchtbarkeit bei Lebewesen (endokrine Wirkung) in Oberflächengewässern führen können.
Für die untersuchten Östrogene liegen wenige Messdaten aus dem Rhein aber mehr aus regionalen Gewässern vor. Die gemessenen Konzentrationen sind in großen Gewässern sehr niedrig, und in den Nebenflüssen höher. Die Gehalte in den Nebenflüssen sind umso höher je größer der Anteil an kommunalem Abwasser ist. Die Giftigkeit für künstliche und natürliche Hormone ist sehr gering, eine mögliche Gefahr für Fische kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die endokrinen Wirkungen können bei Konzentrationen auftreten, die eine Millionen Mal niedriger sind als die Konzentrationen bei denen Giftigkeit auftritt. In der Nähe der Abläufe von Kläranlagen können die Konzentrationen von Östrogenen so hoch sein, dass Verweiblichungen von Fischen nachweisbar sind.
Während der wichtigste Eintragspfad der untersuchten künstlichen Östrogene die kommunalen Kläranlagen ist, gelangen die natürlichen Östrogene hauptsächlich durch Aufbringung von tierischer Gülle auf Landwirtschaftlichen Flächen in die Gewässer.
Erfahren Sie mehr über Östrogene und lesen Sie den IKSR-Fachbericht Nr. 186 und dessen Anlage.