Im Rheineinzugsgebiet ist die Gewässerbelastung mit Schadstoffen seit langem rückläufig. Es gibt aber weiterhin Stoffe, die für die chemische und ökologische Gewässerqualität problematisch sind. Die IKSR erfasst sie mit kontinuierlichen Messprogrammen, die Staaten ergreifen Maßnahmen zur Reduktion der Einträge. In ihrer Plenarsitzung befasst sich die IKSR insbesondere mit den in der 15. Rhein-Ministerkonferenz im Oktober 2013 erörterten Themen:
(1) der Belastung durch so genannte Mikroverunreinigungen wie z.B. Arzneimittel, Duftstoffe, Insektizide, die für den Gewässerschutz eine neue Herausforderung darstellen;
(2) der Suche nach guten Techniken, um den Fischaufstieg und –abstieg zwischen Delta und Basel zu gewährleisten;
(3) der Verbesserung der Hochwasservorsorge;
(4) Anpassungen der Wasserwirtschaft im Rheineinzugsgebiet als Antwort auf mögliche Auswirkungen des Klimawandels.
Details sind im Kommuniqué der 15. Rhein-Ministerkonferenz (Oktober 2013), der Broschüre „Der Rhein und sein Einzugsgebiet – Ein Überblick“ und verschiedenen IKSR-Fachberichten unter <link http: www.iksr.org>www.iksr.org enthalten.
Luxemburg, 1./2. Juli 2014
Anlässlich kürzlich erschienener Presseberichte zu den Belastungen europäischer Gewässer mit Schadstoffen haben die Teilnehmer/innen an der Plenarsitzung der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) in Luxemburg die Aktivitäten der IKSR und ihrer Vertragsparteien zur Überwachung und Reduktion der Schadstoffeinträge erneut betont.
Die IKSR hat seit langem ein effektives Überwachungsprogramm für die chemische und die biologische Qualität der Gewässer im Rheineinzugsgebiet. Damit werden die Gewässerbelastungen mit Schadstoffen kontinuierlich erfasst, ausgewertet und abgestimmte Maßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen.
Ein neues Thema sind die so genannten Mikroverunreinigungen. Obwohl bereits umfassende Sanierungen erfolgt sind, weiß die IKSR, dass sie in den heute üblichen mechanisch-biologischen Kläranlagen nicht oder nur teilweise aus dem Abwasser entfernt werden. Die Staaten haben in der Rhein-Ministerkonferenz 2013 in Basel dazu vereinbart, in absehbarer Zeit, Aktivitäten zu entwickeln, die auf die weitere Vermeidung und Verminderung von Einträgen von Mikroverunreinigungen abzielen.
Die IKSR beschließt die Durchführung eines Pilotprogramms für Messungen zur Kontamination von Biota/Fischen mit Schadstoffen. Damit sollen die Anforderungen aus dem Lebensmittel-, Gesundheits- und dem Wasserrecht so weit wie möglich gleichzeitig abgedeckt werden. Ein Bericht über die Kontamination der Rheinfische hatte den Bedarf für ein solches Monitoringprogramm deutlich gemacht. (vgl. IKSR-Fachbericht Nr. 195). Die IKSR unterstützt das Bemühen der Staaten, möglichst einheitliche Verzehrempfehlungen für die Bevölkerung zu erarbeiten.
Die IKSR verstärkt ihre Arbeiten zur Verbesserung der Fischpassierbarkeit des Rheins vom Haringvliet (NL) bis Basel. Im September 2014 wird in Colmar ein Expertentreffen stattfinden, um eine technische Lösung für den Fischaufstieg im komplexen Staustufenbereich Vogelgrün/Breisach zu finden. Zudem wird in der IKSR an Lösungen zur Verbesserung des Fischabstiegs gearbeitet.
Die Erstellung der Entwürfe des 2. Bewirtschaftungsplans nach der Wasserrahmenrichtlinie und des 1. Hochwasserrisikomanagementplans nach der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ist angelaufen, damit diese Ende 2014 zur Verfügung stehen.
Durch die Verleihung des 1. Europäischen Riverprize im September 2013 in Wien ist die IKSR Finalist in der weltweiten Runde der Verleihung des Thiess International Riverprize 2014 in Canberra. Die IKSR ist daher eingeladen, die bisherigen Erfolge bei der grenzüberschreitenden Gewässerbewirtschaftung des Rheins und seines Einzugsgebietes am 15. September 2014 beim 17. Internationalen Riversymposium in Australien vorzustellen.
Weitere Informationen
Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR)
Ben van de Wetering
Tel. +49-(0)261-94252-17
Mobil: +49-170-4976861
oder
Anne Schulte-Wülwer-Leidig
Tel. +49-(0)261-94252-19
Mobil +49-171-322 65 82
<link http: www.iksr.org>www.iksr.org
Kurzinformation
In der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) arbeiten die Rheinanliegerstaaten Schweiz, Frankreich, Deutschland und Niederlande sowie Luxemburg und die Europäische Gemeinschaft auf der Basis eines völkerrechtlichen Übereinkommens zum Schutz des Rheins zusammen. Dem Präsidenten (derzeit der Niederländer Gustaaf Borchardt) und den Gremien der IKSR steht ein international besetztes Sekretariat mit Sitz in Koblenz (Deutschland) zur Seite. Darüber hinaus unterstützt das Sekretariat die Staaten im Rheineinzugsgebiet, die die europäische Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) und die europäische Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (Richtlinie 2007/60/EG) umsetzen. Die grenzüberschreitende Kooperation wurde zu diesem Zweck auf die Staaten Österreich, Liechtenstein und die belgische Region Wallonien ausgeweitet. Die Arbeitssprachen der IKSR sind Deutsch, Französisch und Niederländisch. Detaillierte Informationen zur IKSR finden Sie auf der IKSR-Website <link http: www.iksr.org>www.iksr.org.