Rheinministerkonferenz/Programm "Rhein 2040"
Die IKSR-Plenarsitzung diskutierte die vorläufige Bilanz des Programms „Rhein 2020“, nahm den Entwurf für das neue Programm „Rhein 2040“ zur Kenntnis und legte die Ausrichtung fest. Die IKSR-Mitglieder bestätigten ihre Verpflichtungen in Bezug auf die ökologische Durchgängigkeit des Rheins und sehen dafür bis zur 16. Ministerkonferenz in Amsterdam weitere operationelle Schritte vor. Es ist bereits absehbar, dass die ökologische Durchgängigkeit des Oberrheins für Lachse bis in die Basler Zuflüsse bis 2020- wie 2007 und 2013 von den zuständigen Rheinministern beschlossen - nicht erreicht wird.
Das neue Programm „Rhein 2040“ wird wichtige Funktionen des Rheineinzugsgebiets als Ökosystem und dessen zahlreiche Belastungen, z.B. in Bezug auf die Wasserqualität und Extremereignisse abdecken. Der Klimawandel und die nachhaltige Bewirtschaftung werden übergreifende Themen sein. Das neue Programm soll von der 16. Rheinministerkonferenz am 13. Februar 2020 in Amsterdam verabschiedet werden.
Die IKSR wird sich ab 2020 auch personell neu aufstellen. Dann wird die Europäische Union die Präsidentschaft übernehmen. Gleichzeitig wird auch ein Wechsel in der Geschäftsführung vollzogen werden.
Sondermessprogramm 2017
Die IKSR führt neben den laufenden chemischen Untersuchungen immer wieder Beispiel gebende Sondermessprogramme mit innovativen Ausrichtungen durch. Beim Sondermessprogramm 2017 wurde eine umfangreiche Stoffliste untersucht. Zusätzlich hat die Non-Target-Analytik einen breiten Überblick über die Belastung im Rhein ermöglicht, ohne vorher jeden einzelnen Stoff bereits festzulegen oder alle Stoffe zu kennen. Mit der Untersuchung wurde untermauert, dass sich im Rhein eine Vielzahl bekannter, aber auch neuer Stoffe befindet. Es wurden zehn weitere Stoffe für die kontinuierliche Überwachung im Rahmen der IKSR empfohlen, die bereits bis zu 170 Substanzen abdeckt. Die Auswertung des Sondermessprogramms ist als IKSR-Fachbericht Nr. 257 auf www.iksr.org verfügbar.
Niedrigwasserüberwachung
Im Jahr 2018 führten der Rhein und viele seiner Nebengewässer lang andauernd extremes Niedrigwasser. Klimaszenarien sagen eine Häufung solch extremer Situationen für die Zukunft voraus.
Die IKSR hat zusammen mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde und ihrer Informationsplattform UNDINE eine zeitnahe Niedrigwasserüberwachung am Rhein eingerichtet. Diese ist ab heute online unter www.iksr.org abrufbar. Damit kann die Entwicklung solcher Ereignisse künftig besser abgeschätzt und auch die Öffentlichkeit besser informiert werden.
Weitere Informationen
Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR)
Anne Schulte-Wülwer-Leidig
Mobil: +49-151-17520589
https://www.iksr.org
Kurzinformation
In der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins kooperieren seit fast 70 Jahren die Schweiz, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und die Europäische Gemeinschaft, um die vielfältigen Nutzungen und den Schutz des Gewässers in Einklang zu bringen. Ihre Zusammenarbeit basiert auf einem völkerrechtlichen Übereinkommen. Für die Umsetzung europäischer Richtlinien wurde die grenzüberschreitende Kooperation auf die Staaten Österreich, Liechtenstein, Italien und die belgische Region Wallonien ausgeweitet.
Aktuelle Präsidentin ist die Schweizerin Martine Rohn-Brossard. Ihr und den Gremien der IKSR steht ein international besetztes Sekretariat mit Sitz in Koblenz (Deutschland) zur Seite.
Für ihre erfolgreiche Arbeit seit 1950 wurde die Kommission 2013 bereits mit dem European RiverPrize und 2014 mit dem International Thiess RiverPrize ausgezeichnet. Detaillierte Informationen zur IKSR finden Sie auf www.iksr.org.