ICPR – International Commission for the Protection of the Rhine

139. Stromaufwärts Bilanz Aktionsprogramm Rhein

Zusammenfassung

Der Rhein trug früher zu Recht den Titel „Kloake Europas“, denn er war chronisch mit Abwässern belastet. Im Jahr 1986 wurde der Strom durch einen Chemieunfall akut vergiftet. Fische und Kleintiere starben von Basel bis Koblenz. Die Rheinanlieger mussten aktiv werden. Ihre Regierungen gaben der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) den Auftrag, einen Plan zur Rettung des Stroms zu entwerfen. Ein Jahr später stand das Aktionsprogramm Rhein (APR). Es sollte den Rhein bis zum Jahr 2000 gründlich sanieren.

Am Anfang des neuen Jahrtausends ziehen wir Bilanz. Das Ergebnis ist eindrucksvoll: Mit dem Rhein geht es bergauf.

1) Die Wasserqualität hat sich stark verbessert, weil weniger verunreinigte Abwässer in den Rhein geleitet werden. Im Klartext: Die punktförmigen Einleitungen der meisten Schadstoffe der „prioritären Liste“ sanken zwischen 1985 und 2000 um 70 bis 100 Prozent. Der Anschlussgrad von Kommunen und Industrie an Kläranlagen stieg von 85 auf 95% an.

Problematisch bleibt der Stickstoff, der aus landwirtschaftlichen Böden diffus in die Rheinzuflüsse sickert und die Nordsee düngt. Einige Schadstoffe, z. B. manche Schwermetalle und Pestizide, haben die hochgesteckten Zielvorgaben der IKSR noch nicht erreicht.

2) Die Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen sind erheblich zurückgegangen, weil die Betriebe am Rhein besser gegen Störfälle gerüstet sind. Sie haben die Empfehlungen der IKSR zur Störfallvorsorge und Anlagensicherheit umgesetzt.