Bonn, 24. Mai 2005
Aufgrund örtlich hoher HCB-Gehalte in den Sedimenten am Oberrhein sowie einer daraus resultierenden Belastung in Schwebstoffen des Rheines hat die IKSR im Februar 2005 eine Expertengruppe zur Entwicklung einer Gesamtstrategie zum Sedimentmanagement ins Leben gerufen.
Zur Entwicklung des Mandates fand am 23./24. Mai 2005 in Bonn unter der Leitung des IKSR-Präsidenten, Herrn Dr. Holzwarth, ein internationaler Workshop der Vertragsstaaten der IKSR, internationaler Schifffahrtskommissionen (wie z.B. der ZKR = Zentralkommission für die Rheinschifffahrt), zuständiger Fachbehörden und interessierter NGO statt.
Ziel des Workshop ist es, ein Konzept für eine langfristige Gesamtstrategie zu entwickeln, die unter Einbeziehung von EU-Vorgaben, Vorgaben der Oslo-Paris-Kommission zum Schutz des Nordostatlantiks (OSPAR) und der Anforderungen notwendiger
Unterhaltungsmaßnahmen sicherstellt, dass die Belastung mit HCB und Schwermetallen in den Schwebstoffen des Rheines insgesamt abnimmt.
Auch wenn in den letzten 10 Jahren die Ergebnisse des Messprogramms der IKSR zeigen, dass die Schadstoffbelastung der angelandeten Sedimente abnimmt, so gibt es Altbelastungen, die bei extremer Wasserführung freigespült und transportiert werden können. Neue Untersuchungsergebnisse der letzten vier Jahre zeigen, dass sich das HCB untypisch an gröberen Sedimentpartikeln anlagert. Daher ist es u.a. erforderlich, eine neue Probenahmetechnik zum Monitoring des HCB zu etablieren
.
Ein zentraler Punkt der zu entwickelnden Strategie ist unter anderem die Identifizierung der Altbelastungen und die Ausarbeitung von Maßnahmen zur Verringerung des Erosionsrisikos hochbelasteter Altsedimente am Oberrhein (z.B. an strömungsberuhigten Zonen). Durch die Entwicklung einer Gesamtstrategie zum künftigen Umgang mit den Sedimenten am Rhein wird einerseits die Umwelt entlastet sowie andererseits notwendige Unterhaltungsmaßnahmen erleichtert.
„Diese Gesamtstrategie wird ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen im Rahmen der Umsetzung der EG-WRRL zu erstellenden Bewirtschaftungspläne sein“, sagte der Präsident der IKSR.